Sichere Schulwege

Sichere Schulwege für unsere Kinder

Stellungnahme zur Veröffentlichung der Stadt Bad Krozingen zum Mobilitätscheck von MobiGeist e.V.

Zur Pressemitteilung der Stadt Bad Krozingen nimmt MobiGeist e.V. wie folgt Stellung: (Download .pdf)

Sichere Schulwege für unsere Kinder


Durch das schnelle Wachstum der Stadt und Bevölkerung Bad Krozingens, werden die Straßen und Gehwege von deutlich mehr Verkehrsteilnehmern genutzt als früher. Es ist eine Herausforderung, diese über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen an die aktuellen Nutzungsverhältnisse anzupassen. Die neuen Zebrastreifen und die Verbesserung der Kreuzung Schauinsland - Schwarzwaldstraße auf dem Schulweg zur Landeck-Schule zeigen jedoch, dass es möglich ist, mit kleinen Nachjustierungen die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.

Trotz dieser Verbesserungen besteht weiterhin ein hohes Verkehrsaufkommen zu Schulbeginn und -ende. Insbesondere Elterntaxis gefährden weiterhin die Sicherheit der zu Fuß gehenden und Roller bzw. Fahrrad fahrenden SchülerInnen. Die vorhandene Verkehrsinfrastruktur ermöglicht weiterhin gefährdendes Verhalten wie das Wenden und Parken im absoluten Halteverbot.





MobiGeist möchte helfen, Verbesserungsoptionen für die Landeck-Schule aufzuzeigen. Nach enger Zusammenarbeit mit engagierten Eltern der Schule und mit fachlicher Unterstützung durch den Projektleiter Nachhaltige Mobilität bei der Energieagentur Regio Freiburg (EARF) liegt nun der Bericht „Schüler*innenmobilität an der J.H. von Landeck Grund- & Werkrealschule“ vor.



Die Beratung durch die EARF (mit einer Vor-Ort-Begehung am 12.10.2023) wurde gefördert durch die Allianz für Beteiligung mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg im Rahmen des Förderprogramms „Gut Beraten!“ für zivilgesellschaftliche Initiativen.




Erste Priorität muss die Gestaltung von sicheren Schulwegen haben, die Kindern ermöglicht, den Weg zur Schule an der frischen Luft zu Fuß, mit dem Tretroller oder dem Fahrrad selbständig zurückzulegen. Dies ist wichtig für die Gesundheit, Sozialisation, intellektuelle Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit der Kinder.



Gehwege im Schulumfeld sollten sicher (ausreichend breit, durchgängig begehbar, gut einsehbare Kreuzungen, frei von Parken und temporären Nutzungen wie Mülltonnen und Verkehrszeichen) und komfortabel (beleuchtet, ebene Oberfläche ohne Schlaglöcher) sein, um ein Ausweichen auf die Straße zu verhindern. Der Fußgängerüberweg sollte mit einer Aufpflasterung bzw. „vorgezogenen Seitenräumen“ versehen werden, um die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu reduzieren.


Kurzfristig sollten die beiden Parkplätze vor der Hausnummer 16 entfernt werden, da sie zusätzliche unübersichtliche Überholvorgänge im Bereich des Fahrradabstellplatzes verursachen. Wie auch für das Schulzentrum im Südring wird auch an der Landeckschule eine höhere Kapazität (idealerweise überdacht) für Fahrräder und Tretroller benötigt. Eine Einbahnstraßenregelung oder die Einrichtung einer Schulstraße mit temporären Durchfahrtsbeschränkungen zu Schulbeginn und -ende (wie im Nov. 2023 auch in Emmendingen eingeführt) könnten die Sicherheit des Schulwegs deutlich erhöhen.


Wir möchten anregen, dass sich VertreterInnen von Schule, Kommune, Eltern und ggf. weitere Beteiligte wie Polizei und Nachbarschaft zusammensetzen, um den weiteren Handlungsbedarf zu besprechen und konkrete Verbesserungen zu priorisieren und zeitnah umzusetzen.


Hier können Sie den Bericht der EARF einsehen: Download


Weitere Hintergrund Informationen zu Schulstraßen:


Download Präsentation „Kidical Mass: Schulstraßen“ 

Download Rechtsgutachten Schulstraßen


Artikel der Badischen Zeitung über die Einführung einer Schulstraße in Emmendingen (Nov2023):


Artikel 1

Artikel 2


Mobilität im Alltag: Gesünder & günstiger mit dem Fahrrad

Haben auch Sie sich (mal wieder) im neuen Jahr vorgenommen, ein paar Kilos Gewicht zu verlieren und sich mehr um Ihre Gesundheit zu kümmern? Und hat es auch letztes Jahr nicht geklappt, regelmäßig zu Joggen oder ins Fitnessstudio zu gehen, weil Zeit und/oder die Motivation fehlten?


Bauen Sie doch einfach mehr Bewegung in Ihre Alltagsmobilität ein, d.h. Ihren Weg zur Arbeit, zum Einkauf, zu Freunden in der Umgebung. Untersuchungen des Umweltbundesamts haben gezeigt, dass 40-50% der Autofahrten auf kurzen Strecken von weniger als 5 km gemacht werden, welche sich leicht durch das Fahrrad ersetzen lassen.


100km Fahrrad pro Woche statt Auto sparen Ihnen pro Jahr Kosten von über 2000€ (bei Vollkosten von 38ct/km), über 150.000 Kalorien (bei 20km/h und 600 Kcal pro Stunde) und rund 1200kg CO2 pro Jahr bei einem durchschnittlichen Mittelklassewagen. Da Sie mit dem Fahrrad Staus umfahren können und keinen Parkplatz suchen müssen, sind Sie auf Kurzstrecken meist sogar schneller.


Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes, hoher Blutdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben wir besser im Griff, wenn wir mehr Strecken im Alltag zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. 


Die WHO empfiehlt Erwachsenen 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, das wären 30 Minuten an 5 Tagen pro Woche. Für Kinder wären 1 Stunde pro Tag ideal. In der Alltagsbewegung können die Zwecke Transport (Mobilität) und Gesunderhaltung (Bewegung, Sport) einfach kombiniert werden. Für den Einkauf können Sie E-Lastenräder von uns und neuerdings auch im Hieber-Markt kostenlos ausleihen. Der Weg zu Arbeit bzw. Schule oder zum Einkauf ist damit keine lästige Wegstrecke mehr, sondern eine super Gelegenheit, den Kreislauf in Schwung zu bringen.

Strecken über 5km können leicht per E-Pedelec zurückgelegt werden, oder bei längeren Strecken Fahrrad und Bahn/ÖPNV kombiniert werden.


Wer sich jetzt keine Zeit für Bewegung nimmt, der wird sich später umso mehr Zeit für seine Krankheiten nehmen müssen.“ (Prof. Dr. Ingo Froböse, Uni-Professor an der Dt. Sporthochschule Köln)


Bewegungsmangel trifft dabei auch die jüngere Generation, da Kinder leider immer mehr per Elterntaxi in die Schule und zu Freunden und Sport gebracht werden, statt sich selbst zu bewegen. Dabei wird eine bewegungsarme Mobilität eingeübt, die bis ins Erwachsenenalter nachwirkt, und das Unfallrisiko der Kinder noch steigert, da sie mit wenig Bewegungserfahrung Situationen nicht richtig einschätzen können sowie langsamer und ungeschickter reagieren. Unser Gehirn kommt erst in Verbindung mit körperlicher Aktivität richtig in Schwung, so dass uns die morgendliche Bewegung auch konzentrierter und produktiver für den Tag macht.


Das hohe Verkehrsaufkommen zu Schulbeginn und -ende durch Elterntaxis gefährdet die Sicherheit der zu Fuß gehenden und Roller bzw. Fahrrad fahrenden SchülerInnen und erschwert so den Umstieg. MobiGeist hat einen Mobilitätsexperten beauftragt, Verbesserungsoptionen für die Landeck-Schule aufzuzeigen. Wir berichten über die Anregungen in der nächsten Ausgabe des HalloBK.

 

Interessante Broschüren/Quellen zum Thema:


Die alltägliche Kurzstrecke: muss es wirklich immer das Auto sein…? – klimaandmore

Städte in Bewegung - AGFS NRW (agfs-nrw.de)

Kinder bewegen - AGFS NRW (agfs-nrw.de)



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